Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine Trübung der körpereigenen Linse des Auges, die das Sehvermögen beeinträchtigt. Diese Trübung führt dazu, dass Betroffene unscharf oder verschwommen sehen, was im Alltag zu verschiedenen Problemen führen kann. Typische Beschwerden sind unter anderem auch eine zunehmende Blendempfindlichkeit, ein vermindertes Kontrastsehen (nebliges Sehen), Doppeltsehen oder auch eine Verschlechterung der Fernsicht. Die einzige effektive Behandlungsmethode ist die operative Entfernung der getrübten Linse, da weder Medikamente noch Sehhilfen eine langfristige Besserung bringen.

Die Katarakt-Operation: Wie sie durchgeführt wird

Die Operation des Grauen Stars ist heute ein sehr sicherer und bewährter Eingriff, der bei den „Augenärzten am Stachus“ ambulant durchgeführt wird. Sie können nach der Operation noch am selben Tag nach Hause gehen. Eine umfassende Voruntersuchung hilft dabei, die genauen Parameter des Auges zu bestimmen und die für Ihre Augen bestmögliche Intraokularlinse (IOL) auszuwählen.

Der Eingriff selbst wird in der Regel unter lokaler Betäubung durchgeführt, wobei Augentropfen in Kombination mit einer Sedierung über Medikamente, die über eine Vene verabreicht werden, bei den meisten Patienten zur Betäubung ausreichen. Früher wurde bei allen Operationen eine Spritze neben das Auge gesetzt, was viele Patienten als unangenehm empfanden. Dank moderner Techniken ist diese Methode bei den meisten Augen nicht mehr notwendig, was den Komfort der Patienten erheblich erhöht.

Bei der Operation wird über einen minimalen Schnitt von etwa 2,4 mm die trübe Linse mit einem speziellen Ultraschallgerät (Phakoemulsifikation) in winzige Teile zerstäubt und gleichzeitig abgesaugt. Dieser kleine Schnitt ermöglicht eine schnelle Heilung und verursacht praktisch keine Veränderung der Krümmung der Hornhaut. Im Anschluss wird eine klare Kunstlinse (Intraokularlinse) in das Auge eingesetzt, um die natürliche Linse zu ersetzen.

Die Wahl der richtigen Intraokularlinse

Monofokale Intraokularlinsen

Diese Linsen haben einen festen Brennpunkt, der entweder für die Ferne, den Zwischenbereich, oder für die Nähe optimiert ist. Die meisten Patienten entscheiden sich für scharfes Sehen in der Ferne und nutzen dann eine Lesebrille für das Sehen im Nahbereich, zum Beispiel beim Lesen. Neuentwicklungen haben zum Konzept der „Monofokal-Plus“ Intraokularlinse geführt. Diese Linsen bieten eine gute Fernsicht mit einer etwas erhöhten Tiefenschärfe, die zu einer besseren Sicht im Zwischenbereich führen soll.

Multifokale Intraokularlinsen

Die Linsen dieser Kategorie erzeugen mehrere (2, 3 oder 4) Brennpunkte. Dadurch wird scharfes Sehen in mehreren Entfernungen ermöglicht und eine weitgehende Brillenunabhängigkeit angestrebt. Eine komplette Brillenfreiheit kann seriöserweise nicht immer versprochen werden. Nachteile dieser Linsen sind, dass durch die Lichtverteilung das Kontrastsehen verringert wird. Außerdem werden Ringe (Halos) und/oder Lichtsterne (Starbursts) um punktförmige Lichtquellen gesehen. Manche Patienten fühlen sich dadurch stark gestört, andere wiederum lernen, diese störenden Lichtphänomene mit der Zeit auszublenden.

Das Prinzip der multifokalen Linsen funktioniert nur dann, wenn nach der Operation nur noch ein kleiner oder kein wesentlicher Brechkraftfehler mehr vorhanden ist. Bei Abweichungen von den geplanten Brechkraftergebnissen kann es sinnvoll sein, zur Optimierung eine Feinkorrektur der Brechkraft mit einem Lasereingriff nach der Operation durchführen zu lassen, der dann mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Man hat gesehen, dass bestimmte Menschen mit multifokalen Linsen eher nicht zufrieden sind:
  • Menschen mit einem Hang zur Perfektion
  • Menschen, die in der Nacht Autofahren müssen
  • Menschen mit einer Kurzsichtigkeit von zwischen 2 und 3 Dioptrien
  • Menschen, die keinerlei Kompromisse in Bezug auf die Sehqualität eingehen wollen

Wenn Sie im Alltag keine Brille tragen wollen, bereit sind, etwas Einbußen der Sehqualität in Kauf zu nehmen, und nicht zu den o. g. Gruppen gehören, können Sie sich überlegen, ob Sie sich für eine multifokale Linse entscheiden.

EDOF-Intraokularlinse (Extended Depth of Focus)

Dieser Linsentyp ermöglicht das Sehen in einem größeren Tiefenschärfenbereich. Die EDOF-Linse ist ein Kompromiss zwischen der Linse mit einem Brennpunkt und der multifokalen Linse. Die Optik ist so geschaffen, dass mehr Tiefenschärfe wahrgenommen wird als mit der Linse mit einem Brennpunkt. So kann man scharfes Sehen in der Ferne und im Zwischenbereich erreichen, oder im Zwischenbereich und in der Nähe. Diese Linsen verursachen weniger Kontrastverlust und praktisch kaum Ringe oder Lichtsterne um punktförmige Lichtquellen im Vergleich zu multifokalen Linsen, so dass die Verträglichkeit besser ist. Wenn beide Augen auf die Ferne und den Zwischenbereich mit EDOF Linsen gleich eingestellt werden, ist eine Brille für die Nähe, z. B. zum Lesen eines schönen Buchs am Abend aber in der Regel notwendig. Es ist möglich, einen kleinen Unterschied zwischen beiden Augen einzustellen, so dass ein Auge mehr in der Ferne und im Zwischenbereich sieht und das andere Auge mehr im Zwischenbereich und in der Nähe, um die Abhängigkeit einer Brille im Alltag zu verringern (Konzept der Mini-Monovision).

Torische Intraokularlinsen

Diese Sonderlinsen korrigieren zusätzlich eine vorhandene Hornhautverkrümmung (Astigmatismus), was vielen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung des Sehvermögens verhilft. Alle oben genannten Linsentypen (Linse mit einem Brennpunkt, EDOF-Linse und multifokale Linse) sind als torische Intraokularlinsen verfügbar.

Nach der Operation: Heilung und Erfolgsaussichten

Die Heilung nach der Grauen Star OP verläuft in den meisten Fällen schnell und unkompliziert. Nach dem Eingriff sollten Patienten für ca. 4 Wochen Augentropfen verwenden, um Entzündungen vorzubeugen und die Heilung zu unterstützen. Bereits nach wenigen Tagen berichten viele Patienten über eine deutliche Verbesserung ihrer Sehkraft. Vollständig stabilisiert sich das Sehvermögen in der Regel nach ca. 4 Wochen. In dieser Zeit werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, um den Heilungsverlauf zu überwachen.

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