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Mittelohr­er­krankungen

Akute Mittelohrentzündung

Oftmals erkranken kleinere Kinder im Rahmen eines akuten Erkältungsinfektes an einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis media). Bedingt durch die anatomisch noch nicht in ausreichendem Maße ausgebildete Ohrtrompete (Länge, Durchmesser und Positionierung im Kopf) kann es bei Kindern zu einem raschen Aufstieg von Keimen über Nase und Rachen in das Mittelohr im Rahmen von Infekten der oberen Atemwege kommen. Zudem ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift.

Klassische Symptome sind dabei

  • plötzlich auftretende heftige Ohrenschmerzen (variierend von pulsierend, stechend bis dumpf)
  • Hörminderung (dumpfes Hören)
  • Druckgefühl im Ohr
  • Krankheitsgefühl
  • zum Teil Fieber

In der Regel heilt solch eine Entzündung rasch unter symptomatischer (schleimlösende Präparate, abschwellende Nasentropfen, schmerzlindernde Medikamente) Therapie wieder ab. Nur selten ist dabei die Gabe eines Antibiotikums nötig.

In seltenen Fällen können jedoch die Bakterien vom Mittelohr auf das Innenohr übertreten. Bei solch einer, dann als toxisch bezeichneten, Otitis media kann es dann zu einer Schädigung des Innenohres kommen. In der Folge treten dann u. U. anhaltende Hörminderung, Schwindel oder Tinnitus auf.

Paukenerguss

Häufig geht mit einer vergrößerten Rachenmandel auch eine Minderbelüftung des Mittelohres einher. In der Folge verdickt sich die Schleimhaut und sezerniert ein Sekret. Dies führt zunächst zu einem Unterdruck im Mittelohr und damit zu einer Hörminderung.

Hierbei handelt es sich aber immer nur um eine vorübergehende Einschränkung des Hörvermögens. Kommt es unter der oben genannten konservativen Therapie nicht zu einer Verbesserung der Situation im Mittelohr, sollte, wenn der sog. Paukenerguss einseitig länger als 6 Monate und beiderseits länger als 3 Monate besteht, operativ vorgegangen werden. Das Hörvermögen ist in der Regel um etwa 30 Dezibel eingeschränkt. Das entspricht etwa dem Hören mit einer Wollmütze und Watte im Ohr. Gerade in der Phase der Sprachentwicklung nimmt man den Kindern viel Lebensqualität und verzögert unnötigerweise die Sprachentwicklung.

Oftmals setzt man zusammen mit dem Ausschälen der Rachenmandel einen kleinen Schnitt ins Trommelfell und saugt die Flüssigkeit aus der Paukenhöhle ab. Um den Schnitt, welcher meist problemlos und ohne Folgen verheilt, länger offen zu halten setzt man häufig zusätzlich ein kleines sog. Paukenröhrchen, um eine längerfristige Belüftung zu erzielen.

Chronische Mittelohrentzündung

Als Ursache für eine chronische Mittelohrentzündung wird allgemein eine Belüftungsstörung des Mittelohres aufgrund ungünstiger anatomischer Verhältnisse angesehen. Diese zieht dann eine häufig wiederkehrende akute Mittelohrentzündungen nach sich.

Als Folge kann es zu einem bleibenden Trommelfelldefekt kommen, welcher dann mit einer sog. Tympanoplastik operativ verschlossen werden muss. In manchen Fällen erfolgt im Rahmen einer solchen Operation auch eine Rekonstruktion der durch den chronischen Entzündungsprozess geschädigten Gehörknöchelchen.

Hinweise für einen chronische Mittelohrentzündung kann eine anhaltende Hörstörung oder ein phasenweise wiederkehrendes laufendes Ohr (Otorrhoe) sein. Meistens verläuft eine solche Entzündung ohne Schmerzen.

Chronische Knocheneiterung

Bei der chronischen Knocheneiterung treten meist in Folge wiederkehrender Mittelohrentzündungen mit Trommelfelldefekten Hautzellen des äußeren Ohres (Gehörgangshaut) mit Hautzellen des Mittelohres (Paukenschleimhaut) in Kontakt. Es kommt zum sog. Knochenfraß (Cholesteatom-Perlgeschwulst).

Häufig werden dabei auch die Mittelohrknöchelchen so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass eine Hörminderung resultiert.

Die Sanierung/Operation eines solchen Befundes sollte immer zeitnah erfolgen, da es in der Folge ansonsten zu Gesichtsnervenlähmungen (Facialisparese), Blutvergiftungen (Sepsis) oder Hirnhautentzündungen (Meningitis) kommen kann.

Dr. Müller führt diese Eingriffe zum Teil selbst im Bethel-Krankenhaus in Berlin Lichterfelde durch. Bei ausgedehnteren Befunden besteht aber auch eine intensive Kooperation mit größeren, auf solche Krankheitsbilder spezialisierten Zentren.

Otosklerose

Bei der Otosklerose kommt es zu einer Verknöcherung und Versteifung der Gehörknöchelchen (Stapesankylose) im Bereich des Steigbügelknochens (Stapes).

Durch die Versteifung entsteht eine Schallleitungsschwerhörigkeit. In seltenen Fällen überträgt sich die Schwerhörigkeit auf das Innenohr, das führt dann zu einer sog. kombinierten Schwerhörigkeit aus Schallempfindungs- und Schallleitungsschwerhörigkeit. Die reine Schallleitungsschwerhörigkeit lässt sich jedoch in der Regel hervorragend operativ durch den Einsatz modernster kleiner Mittelohrprothesen beheben.

Bei der Behandlung der Otosklerose spricht man von einer Stapedotomie oder Stapesplastik. Mithilfe eines kleinen kaum sichtbaren Schnittes am Gehörgangseingang wird der Zugang zum Trommelfell erweitert, sodass dieses dann schonend zur Seite geklappt werden kann. Jetzt können die Gehörknöchelchen vollständig übersehen und die Diagnose gesichert werden. Der obere Teil des Steigbügelknochens wird entfernt (Stapedektomie) und durch eine kleine Mittelohrprothese (Stapespiston) ersetzt, welche danach in einem zuvor in der verbliebenen Fußplatte des Steigbügelknochens angelegten Loch (Stapedotomie) fixiert wird.

Diese spezielle, in der Regel aus Titan bestehende Prothese überträgt nun den Schall vom Amboss auf das Innenohr.

Da die Prothese eine nahezu verlustfreie Übertragung aller Frequenzen ermöglicht, ist die Verbesserung des Hörvermögens deutlich besser als bei einem Hörgerät, welches bauartbedingt nicht alle Frequenzen in gleichem Maße schallverstärkend übertragen kann.

Auch wenn die Hörverbesserung mit einem Hörgerät nicht die gleiche Qualität hat, so muss sie immer als Alternative angeboten werden, denn statistisch kommt es bei etwa jeder 100. Operation zu einer vollständigen Ertaubung.

Der Eingriff wird von Dr. Müller in Vollnarkose im Bethel-Krankenhaus in Berlin Lichterfelde durchgeführt. Im Anschluss ist ein zwei- bis dreitägiger Aufenthalt notwendig.

Nach sieben bis zehn Tagen erfolgt die Entfernung der Fäden und der Tamponade. Das Hörvermögen ist nach etwa vier bis sechs Wochen normalisiert und am Trommelfell sind keine Veränderungen mehr erkennbar.

Die Kosten für diesen Eingriff werden von der Kasse übernommen.

Belüftungsstörungen / Tubendilatation

Das Gefühl eines “zugefallenen Ohres” ist meist unangenehm und zum Teil äußerst schmerzhaft. Durch Gähnen und Schlucken lassen sich die Beschwerden oftmals problemlos beheben.

Manchmal halten die Beschwerden jedoch an und das Druckgefühl zieht einen dauerhaften, dumpfen Schmerz nach sich.

In mehr als der Hälfte der Fälle können die Probleme mit konservativen Methoden behoben werden.

Seit einigen Jahren steht mit der sog. Tubendilatation ein vielversprechendes, minimalinvasives Verfahren zur Beseitigung dieser Beschwerden zur Verfügung. Mittels eines kleinen Katheters erfolgt die Weitung im Bereich der Engstelle der Tube. Der kleine Eingriff erfolgt in einer kurzen, gut verträglichen Vollnarkose und der Effekt ist dauerhaft.

Für nähere Informationen sprechen Sie uns gerne an.

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