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Schwerhörigkeit

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können von den Menschen, wusste schon Immanuel Kant.

Das Hören ist entwicklungsgeschichtlich unser ältester Sinn. Heute weiß man, dass bereits ab der 23. Schwangerschaftswoche das Gehör des Embryos so weit ausgebildet ist, dass Geräusche bewusst wahrgenommen werden.

Hören ist dabei physikalisch nichts anderes als schwankender Luftdruck. Die Schallwellen sammeln sich in der Ohrmuschel und werden über den Gehörgang, das Trommelfell, über das Mittelohr mittels der Gehörknöchelchen in das Innenohr geleitet. Von dort wird der Nervenimpuls in das Gehirn geleitet.

Hören ist somit einer der wesentlichen Sinne für unsere soziale Kommunikation.

Kommt es zu einer Veränderung im beschriebenen Ablauf des Hörens, durch z. B. einen Unfall oder eine Erkrankung, gerät der gesamte Hörvorgang aus dem Gefüge.

Dabei wird zwischen Störungen des Mittelohres (z. B. Mittelohrentzündung) und des Innenohres (z. B. Hörsturz) unterschieden.

Zu den häufigsten Formen der Schwerhörigkeit gehört die Altersschwerhörigkeit. Nach neuesten Studien leiden in Deutschland etwa 16,2 Prozent der Bevölkerung an dieser Form der Schwerhörigkeit.

Insbesondere die hohen Frequenzen werden mit zunehmenden Alter schlechter wahrgenommen, was den Betroffenen besonders in der Kommunikation in größeren Gruppen mit viel Umgebungsgeräuschen Schwierigkeiten bereitet.

Unbehandelt beeinträchtigt diese Form des eingeschränkten Hörens nicht nur den Alltag, sondern u. U. auch die Entwicklung verschiedenster geriatrischer Erkrankungen.

Anders als bei der langsam fortschreitenden Altersschwerhörigkeit kommt es beim Hörsturz zu einem plötzlichen Verlust des Hören. Die Gründe hierfür können vielerlei Ursprungs sein.

Erfreulicherweise kommt es in einer Vielzahl der Fälle zu einer oftmals vollständigen Erholung des Hörvermögens.

Wachsendes Problem – Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit ist insbesondere im Rahmen des zunehmenden demographischen Wandels ein wachsendes Problem. Nach neueren Erhebungen verschiedener Fachverbände sind etwa zwischen 17 und 20 Millionen Menschen in Deutschland schwerhörig. Für eine Hörstörung können mehrere Ursachen verantwortlich sein. Neben angeborenen Hörstörungen gibt es innere und äußere Einflüsse.

Eine Hörminderung kann schleichend (Verschleiß), aber auch plötzlich (Hörsturz)einsetzen. Ein Hörsturz geht mitunter mit einem Druckgefühl, einem indifferenten Geräusch im Ohr (Tinnitus) und Schwindel einher. Auch Lärm, ein lauter Knall oder eine Explosion können eine Hörminderung kurz- oder langfristig auslösen.

Die häufigsten Hörstörungen treten im höheren Lebensalter auf. Diese Innenohrschwerhörigkeit wird als Presbyakusis bezeichnet. Gut ein Drittel dieser Menschen sind älter als 65 Jahre.

Das Hörvermögen lässt allerdings, wenn auch unmerklich bereits ab dem 40. Lebensjahr nach. Hierfür sind vor allem Verschleißerscheinungen der Sinneszellen verantwortlich, die beide Ohren gleichermaßen betreffen.

Nach aktuellen Untersuchungen sind derzeit allerdings nur etwa 16 % aller Schwerhörigen mit einem Hörgerät versorgt. Nach wie vor ist die Akzeptanz von Hörhilfen aufgrund von Eitelkeiten, aber auch weil, das neu zurückgewonnene Hörvermögen nicht dem natürlichen entspricht, gering.

Bei Ausbleiben einer frühzeitigen Therapie sind die Betroffenen in der Lebensqualität und im Alltag stark beeinflusst. Im fortgeschrittenen Stadium/Alter wirkt sich dieses Defizit auf die Teilnahme an Einzelgesprächen in ruhigem Umfeld, aber vor allem auch in vielen Situationen des Alltags (telefonieren, fernsehen, Radio hören) aus.

Häufig führen diese Einschränkungen dazu, dass die Betroffenen dieses Informationsdefizit durch häufiges Nachfragen oder durch Verwenden einer höheren Lautstärke des jeweils benutzten Gerätes versuchen zu kompensieren. Später werden diese sozialen Situationen völlig vermieden. Es folgt ein schrittweiser Rückzug. Von den meisten Betroffenen wird das Phänomen verkannt. Der Nachrichtensprecher wird problemlos gehört, der spätere Spielfilm aber als mit vermeintlich schlecht sprechenden Schauspielern wahrgenommen.

Höhere Frequenzen werden nicht mehr richtig gehört und einzelne Stimmen können nicht mehr genau unterschieden werden. Buchstaben, die im hohen Frequenzbereich liegen (z. B. s,th,f), werden nicht mehr richtig erkannt.

Auch das räumliche Hören wird bei einseitiger Schwerhörigkeit schlechter. Unter Umständen wird bei lauter und schlechter akustischer Umgebung das S im Wort Senkel nicht wahrgenommen. Das Wort bekommt einen falschen Sinn. Der schlecht Hörende hört Enkel. In zunehmendem Masse beginnt der Schwerhörige zu raten, um dem tatsächlich Verstandenen den richtigen Sinn zu geben.

Das Hördefizit wird anderen Problemen zugeschrieben. Junge Menschen sprechen undeutlich, ist ein oft im Gespräch mit den Betroffenen genanntes Argument. Meist führen erst banale Ereignisse, wie eine Verlegung des Gehörgangs mit Ohrenschmalz oder eine Gehörgangsentzündung dazu, dass eine bereits irreversible Hörminderung bemerkt wird.

Effektive Therapie

Zur Einleitung einer effektiven Therapie ist die frühzeitige Erkennung der Schwerhörigkeit unabdingbar, um mögliche Begleiterkrankungen (z. B. Demenz, Gleichgewichtsstörungen) zu vermeiden. Die Altersschwerhörigkeit setzt meist ab dem 50. Lebensjahr schleichend ohne erkennbare äußere Ursachen ein. Jüngere Untersuchungen zeigen, dass Patienten zwischen 50-60 Jahren ihre Schwerhörigkeit deutlicher wahrnehmen, als nach dem 60. Lebensjahr.

Ähnlich wie bei Augen, Zähnen oder anderen Organbereichen wird daher eine frühzeitige regelmäßige HNO-fachärztliche Vorsorge (Überprüfung des Hörvermögens mit einem Hörtest und der Funktion des Innenohres- alle 2 Jahre) spätestens ab dem 60. Lebensjahr von der Fachgesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde dringend empfohlen, da die Akzeptanz gegenüber einer Hörhilfe mit der rechtzeitigen Verordnung deutlich ansteigt.

Gerne stehen wir bei Fragen zum Hören, der Vorsorge und der Beratung hinsichtlich der Notwendigkeit einer Versorgung mit einem Hörgerät zur Verfügung.

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